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Erinnerungs- Brücken
Eure Erinnerungen an besondere Brückenbau-Momente
Vroni, Community-Dance
Liebe Community,
hier ein paar Gedanken.
Herzliche Grüße von einer Traumtänzerin
In diesen Tagen verwandle ich mich in eine Traumtänzerin.
Nicht in dem Sinne, dass ich jemand werde, der etwas mit traumwandlerischer Leichtigkeit tut.
Nein, in meinen Träumen erinnere ich mich an Momente am Montag um sieben.
Wo ich mich mit vielen Gleichgesinnten auf eine Reise begebe in das Reich einer Zauberin. Die uns dabei hilft, wiederzuentdecken, was uns zu Beginn unseres Lebens bereits im Mutterleib zu eigen war: Wir begreifen unseren Körper in seinen ureigenen Rhythmen Herzschlag und Atem, erleben ihn im Tönen der Stimme und seinen Klanggesten. Der Schwerpunkt dieser durch Bewegung ausgelösten körperhaften Musik ist der Rhythmus; die gemeinsame Koordination der Tänzer in der Gestaltung von Formationen und Raumwegen fordert uns zuweilen.
Ach! Träumen ist schön!
Flügelsanft und wolkenleise gehen wir auf eine Reise ...
Ekke, Schauspiel-, Tanz-, Performance-Werkstatt, Bürgerbühne
Zur Hingabe bewegt
Ich tanze mich in den Raum hinein,
in dem ich fließender werde,
dem Himmel nah, bleib ich auf Erden,
von innigster Mitte zum äußersten Rand,
weiterhin fließender werde,
rascher hier und ruhiger dort
nur fließender noch werde,
viel schwerer hinab, noch leichter hinauf,
indem ich fließender werde,
sinnloser jetzt und sinnlicher dann
frei fließender ich werde.
Ich bin mein Raum, so hoch, so weit,
bin Fluss und Brücke, alle beid`,
bei Dir, zur Hingabe bereit,
stand ich kopfübervorgebeugt, sah abgrundtief,
und taumelnd schwankte ich von Raum zu Raum,
ich irrte flügelarm, ich sank, ich fiel,
fiel tief, von Dir gehalten, in ein` Traum.
Manchmal weiß man selber nicht so recht, wie man sich bewegt, was man gesagt hat.
Das ist auch eine Theater Erfahrung, oder wenn mir in einem Gedicht eine Formulierung
„unterläuft“, bei der ich selber nicht so recht weiß, was ich da geschrieben habe.
Manchmal erschließt sich mir das erst viel später. So ging es mir bei der obigen Zeile,
„bin Fluss und Brücke, alle beid“. Lange hatte ich die Frage, ob das so stimmt,
und wunderte mich, dass in einer Rückmeldung diese Zeile besonders erwähnt wurde.
Irgendwann ging mir ein Licht auf: im Theater kann es nicht anders sein.
Brücke ist eine verlässliche feststehende Konstruktion, die aufs andere Ufer führt. Unter ihr fließt der Strom. Beide sind aufeinander bezogen, das Feststehende und das Fließende.
Bei Theater Produktionen habe ich oft gestaunt, wie präzise, wie akribisch die Regie an den Abläufen, den Übergängen, den Cues arbeitet. Die müssen sitzen, wie Brückenpfeiler.
Dann kann der Verkehr über die Brücke fließen, und unter ihr fließt der Strom wie von selbst, ruhiger in der Tiefe oder turbulenter an der Oberfläche.
Am schönsten ist doch zu erleben, wie ich im Fluss bin. Ich habe mich ihm überlassen.
Der Strom hat mich mitgenommen. Dann bin ich meine Brücke zum anderen Ufer.
Ekke
Simone, Community-Dance, Bürgerbühne
Weicher weiblicher Weit-Blick wie von einer anderen Welt – mir fällt nicht mehr ein, wie Stephanie den Blick nennt (Vogelpanorama?) Umhüllt wie von einer Aura, unsichtbarer Schutz, Barriere, Abgrenzung, Kontaktaufnahme. Widersprüche des „Eingebettet“ Seins in die Umwelt, doch getrennt erfahren.
Es war für mich ein verrücktes, nicht ungefährliches Spektakel an den Grenzen zur alltäglichen Wirklichkeit, clashes of visions.
Its ALL in the MOVE !!!!
Stillstand ist auch Bewegung … innere Bewegung.
Ironie des Schicksals, daß die Spielzeit „Freiheit“ in die Corona Lockdownzeit mit größten Herausforderung der persönlichen und kollektiven Einschränkungen einhergeht.
Jedoch, erfahrungsgemäß … Gerade aus Durststrecken, Entbehrungen und Leid können tiefe Gefühle und neue kreative Vulkanausbrüche entstehen.
In diesem Sinne wünsche ich uns : warten, reifen (kompostieren), wenn die Zeit kommt … neu erblühen oder ... explodieren!
Mit inspirierten und verbundenen, bewegten Grüssen,
Grüße an die Community
Mir fehlt unser 'MiteinanderEinenRaumTeilen', gemeinsam, physisch, sinnlich in einem Raum sein. Mir fehlt die Körpersprache meines Gegenübers, die Mimik, die Gestik, die Berührung!
Mir fehlen die feinen sinnlichen Signale, das Blitzen in den Augen, die Hand auf der Schulter, die Umarmung.
Wir sind Gemeinschafts-Wesen, brauchen Nähe, brauchen sie, um uns im anderen zu spiegeln, uns im anderen zu erkennen, unsere innere und äußere Kontur zu finden - auch den Widerspruch aufzufinden.
Unsere Liebe spüren
Komm Mutter - tanz mit mir!
Vielleicht ein letztes Mal
sag' Dank ich dir
für deine Kraft und Stärke
deinen Mut und Stolz
bis frei wird deine Seele
Komm Mutter – tanz mit mir!
Stefanie Schuler
Stille
eine trügerische Stille
Himmel ohne Kondensstreifen
keine Flugzeuge zu sehen, zu hören
nur Stille -
ist doch schön, oder?
Nein – ein Aufschrei –
Corona lauert, ist geräuschlos,
nicht sichtbar, nicht hörbar
Stille
Ist auch schön!
Vogelgezwitscher
Bienengesumme
spielende Kinder
Lachen
Das Leben geht weiter!
- und auch das Tanzen!
Dazu habe ich ein Gedicht von Selma Meerbaum-Eisinger gefunden:
Gilu…
Eine Kette von glühenden, hingerissenen
Menschen, die nichts wollen als sich
austoben…
Gilu…
Alle in uns aufgespeicherten Energien
verausgaben wir in diesem Jauchzen,
Singen, Stampfen –
Für den Außenstehenden mag dieser Tanz
nichts mehr als ein ungeordnetes Schreien
und Trampeln bedeuten.
Für uns ist es das Symbol unseres Lebens,
unserer Wünsche:
„Freiheit auf allen Gebieten!“
Und wie sich aus dem anfangs sanften Wiegen –
hin und her, hin und her – plötzlich der Tanz
löst, stürmisch alles mit sich fortreißend…
Alle lachen wir und alle singen und jubeln wir
mit – und tanzen, tanzen – als gelte es
unser Leben…
Endlich löst sich die Verschlingung, und wir
sind müde und heiser und atemlos – aber wir
Von Herzen gegrüßt, Dorothea Bosert
es war bewegend, heute mit Euch zu tanzen!
Technisch bedingt war ich ein halbes Stündchen später dran, aber wenn ich die Augen geschlossen habe, war ich im Kulturforum mit Euch im Kontakt, habe Euer Lächeln gespürt, unsere Begegnungen und auch den wunderschönen Raum genossen und die Beengtkeit zwischen Bett und Türe wurde aufgehoben. Einfach mittendrin......
Jutta und Petra, Ihr habt das ganz super hingekriegt!!! Vielen, vielen Dank,
bis nächsten Montag, Rita
Direkt am Montag hatte ich zwar keine Zeit, am CD teilzunehmen, aber vorgestern war es soweit: der Garten war versorgt, Wolfgang war noch mit Reparaturen beschäftigt; also schaffte ich mir Platz im Wohnzimmer und los gings: ich loggte mich ein, hörte Juttas und Petras vertraute Stimmen, tauchte ein in die Musik – alles gut zu hören -, nahm den Rhythmus, die Töne mit meinem Körper auf, und ließ mich auf diese Reise ein: mal ganz bei mir, nur meinen Körper, meine Bewegungen spürend, mal ging meine Reise aber auch ins Kufo, vorbei an vertrauten Gesichtern, soviele Bilder tauchten auf - immer wieder unterstützt durch Juttas und Petras Worte. Ich sage nur: es war schööön, und tat gut:) Danke Jutta, Petra und Yvonne! Und ich werde euch sicher wieder online besuchen!
Mit herzlichen Grüßen, Dorothea Bosert
Gedanken zur aktuellen Lage, Theater und Freiheit
Lock.down
Geschlossen. Gedrückt.
WARUM erwähnt das niemand mehr ??
Wir brauchen das Theater - weil beides, die feine Art und der scharfe Diskurs, unsere Seele gesund halten. Lock-Down macht kulturell krank.
Wir sind soziale Wesen, wir brauchen Kontakt und wollen diesen bewahrt wissen.
Leben, Gesundheit und Freiheit wollen auferstehen. ATMEN, in dieser Hinsicht, wieder möglich sein.
Herr Söder, bitte halten Sie auch diesen Aspekt im Blick,
Wir lieben unsere Künstler und unsere Theaterlandschaften!
Fürth, 20 April 2020
Aus dem Publikum
von Albert Schweizer
Du bist so jung wie deine Zuversicht. Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand. Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit der Fantasie, Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat. Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt. Mit den Jahren runzelt die Haut, mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele. Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen, Angst und Hoffnungslosigkeit, das sind die langen, langen Jahre, die das Haupt zur Erde ziehen und den aufrechten Geist in den Staub beugen.
Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren, das erhebende Staunen beim Anblick der ewigen Sterne und der ewigen Gedanken und Dinge, das furchtlose Wagnis, die unersättliche kindliche Spannung, was der nächste Tag bringen möge, die ausgelassene Freude und Lebenslust.
Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel, so jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.
Solange die Botschaften der Schönheit, Freude, Kühnheit, Größe, Macht von der Erde, den Menschen und dem Unendlichen dein Herz erreichen, so lange bist du jung!